Trude Waehner (Wien 1900 - 1979 Wien)

 

Die Künstlerin Trude Waehner wird am 11. August 1900 in Wien geboren. Ihre Eltern, Dr. Theodor Waehner und Gisela Waehner, sind kunstinteressiert und hochmusikalisch, sodass die Tochter bald mit den schönen Künsten in Berührung kommt und Kurse an der Grafischen  Lehr- und Versuchsanstalt belegt. Nach ihrer Matura 1918 geht sie an die Kunstgewerbeschule und wird von Oskar Strnad und Josef Frank unterrichtet.

 

Als Malerin und Grafikerin richtet sich Trude Waehner Anfang der 1920er Jahre ein Atelier im Elternhaus ein, welches zum Treffpunkt für Künstler, Gelehrte, Schriftsteller und Kunsthistoriker wird. Die Kunsthistoriker Ernst Kris und Ernst H. Buschbeck, der Mathematiker Karl Menger, der Nationalökonom und Soziologe Otto Neurath, der Philosoph Karl Popper und viele andere zählen zu den ständigen Besuchern dieser Treffen.

1928 gelangt die Künstlerin mit einem Empfehlungsschreiben von Walter Gropius ans Bauhaus in Dessau und wird in der Malklasse von Paul Klee und in den Kursen von Wassily Kandinsky unterrichtet. Bereits 1931 zieht sie ein Angebot des Galeristen Bruno Cassirer nach Berlin, wo sie Bekanntschaft mit Klaus und Erika Mann, Bert Brecht, George Grosz und Otto Dix schließt. Zwischen 1931 und 1933 unternimmt sie Studienreisen in die Alpen, ins ehemalige Jugoslawien und nach Italien, die in Aquarellen und Ölbildern ihren Niederschlag finden. Zurück in Berlin wird sie Zeugin der Übergriffe der Nationalsozialisten auf jüdische und antifaschistische Freunde und muss schlussendlich selbst zurück nach Wien fliehen.

 

In Wien setzt sie ihre politische und künstlerische Arbeit ab 1934 gemeinsam mit Josef Frank, Hans Tietze und Oskar Strnad als Vorstandsmitglied des österreichischen Werkbundes fort. Sie unterstützt politisch Verfolgte, fälscht Ausweispapiere, Pässe und Garantien. Ihr Engagement findet auch in Zeichnungen seinen Ausdruck, in denen vor den Gefahren des Faschismus gewarnt wird.1937 kommt es zur letzten Ausstellung Waehners in Wien und kurz nach dem Anschluss 1938 flieht Waehner, unter Zurücklassung ihrer Arbeiten, nach Zürich.

 

Im Dezember 1938 emigriert die Künstlerin über Paris und London nach New York. In den USA gibt Trude Waehner private Malstunden und unterrichtet am Sarah Lawrence College in New York und am Moravian College for Women in Pennsylvania. Einen großen Teil ihrer Arbeit in Amerika besteht aus kunstpsychologischen Studien, mit denen sie vor allem am Sarah Lawrence College eine Vorreiterrolle einnimmt. 

 

1947 kehrt die Künstlerin nach Wien zurück. 1950 kauft sie sich ein kleines Haus in Dieulefît, wo sie die meisten Sommer- und Herbstmonate verbringt und Landschaftsbilder und Stillleben entstehen, die vom einfachen Leben auf dem Land zeugen. 1963 zieht es die Künstlerin nach Venedig, wo sie sich wieder mit politischen Themen auseinandersetzt. In Italien schafft sie umfangreiche Holzschnittzyklen.

Am 18. Mai 1979 stirbt die Künstlerin in Wien.

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